Ein Mountainbike sieht ganz anders aus als ein Rennrad – also ist es nur logisch, dass auch die Kleidung der Fahrer*innen anders ist.
Natürlich ist es nicht verboten, enganliegende Rennradhosen oder weite Wander-Shorts beim Mountainbiken zu tragen. Aber wenn du passende Kleidung und Schutzkleidung trägst – abgestimmt auf dein Bike, deinen Fahrstil und das Gelände – wirst du deine Zeit auf dem Trail deutlich mehr genießen.
Sicherheit spielt ebenfalls eine große Rolle. Egal ob du eher vorsichtig oder risikofreudig unterwegs bist – ausreichender Schutz vor Gestrüpp, Ästen, Wurzeln und Steinen ist entscheidend.
Mountainbike-Shorts und Polsterung
Ähnlich wie Rennradhosen bieten MTB-Shorts genügend Bewegungsfreiheit sowie ein gepolstertes Sitzpolster, um Reibung zu reduzieren und Feuchtigkeit abzuleiten. Innenhosen mit Polsterung und Überzieher (Shell-Shorts) sind meist auch separat erhältlich.
Für die meisten MTB-Stile ist Aerodynamik nebensächlich – die Shorts dürfen also ruhig etwas lockerer sitzen. Cross-Country-Fahrerinnen oder Fitness-orientierte Bikerinnen greifen oft zu enganliegenden Varianten, die auch die Muskulatur unterstützen.
MTB-Shorts bestehen meist aus robustem Material und bieten viele Taschen. Je anspruchsvoller und rauer das Gelände, desto strapazierfähiger und länger sollten die Shorts sein. Bei Downhill-Rides z. B. sind dickere, längere Shorts zu empfehlen.
Polsterung: MTB-Sitzpolster sind oft etwas dünner als bei Rennradhosen, da die Sitzposition aufrecht ist und sich oft zwischen Sitzen und Stehen abwechselt. Viele Innenhosen sind herausnehmbar, sodass du auch separate, gepolsterte Bike-Unterwäsche tragen kannst. (Wichtig: Normale Unterwäsche solltest du nicht darunter tragen – sie kann zu Scheuerstellen führen.)
Mountainbike-Trikots
MTB-Trikots ähneln Rennradtrikots, sind aber oft etwas lockerer geschnitten. Sie leiten Schweiß zuverlässig ab und bieten bei gravity-orientierten Disziplinen noch mehr Bewegungsfreiheit. Längere Ärmel schützen zusätzlich vor Ästen und Gestrüpp.
Wenn du mit Rucksack fährst, brauchst du keine Rückentaschen. Für kurze Fahrten ohne Packung sind Taschen für Snacks, Werkzeug oder dein Handy sehr praktisch.
Ein Reißverschluss vorne ist besonders bei Anstiegen oder schneller Fahrt angenehm zur Belüftung – ein Feature, das viele Cross-Country-Fahrer*innen schätzen.
MTB-Handschuhe
MTB-Handschuhe unterscheiden sich in zwei Punkten von Rennradhandschuhen: Polsterung und Fingerbedeckung.
Da MTB-Griffe meist schon gepolstert sind, ist eine zusätzliche Polsterung optional. Bei längeren Fahrten sorgt sie aber für mehr Komfort. Handschuhe ohne Polsterung sind hingegen leichter, atmungsaktiver und bieten ein direkteres Griffgefühl – perfekt für technische oder steile Abfahrten.
Fingerlose Handschuhe sind selten zu sehen. Denn verschwitzte Hände sind leichter zu ertragen als aufgeschürfte Knöchel – darum sind Handschuhe mit vollständigem Fingerschutz fast immer die bessere Wahl.
Kleidung für kalte Tage
Kälteresistente Kleidung verlängert deine Bike-Saison. Regen- und Windschutz gehört ganzjährig in deinen Rucksack. Mit isolierenden Schichten bist du auch bei kaltem Wetter startklar.
Tipp: Vor einem langen Anstieg solltest du Schichten ablegen, bis dir etwas kühl ist. Fühlst du dich zu Beginn warm und gemütlich, wirst du während des Aufstiegs wahrscheinlich schnell überhitzen.
Fahrradjacken
Es gibt wenige speziell für Mountainbiker entwickelte Jacken – Hauptunterschied zum Rennradbereich sind robustere Materialien. Ein radgerechter Schnitt schützt besser vor Wind und bietet Komfort in der Fahrhaltung. Ein helmkompatible Kapuze ist ebenfalls sinnvoll.
Für ernsthaften Wetterschutz brauchst du eine wasserdichte und atmungsaktive Jacke. Bei kurzen Fahrten reicht auch eine ultraleichte Windjacke, die in die Trikottasche passt.
Radhosen & -tights
Gepolsterte Tights sind an kalten Tagen eine gute Alternative zur Innenhose. Und wie bei den Jacken gilt: Wer bei Regen fahren möchte, braucht wasserdichte, atmungsaktive Hosen.
Isolierende Schichten
Für den Oberkörper eignen sich wärmende und schweißableitende Materialien wie Merinowolle, Polypropylen oder Kunstfleece. Verzichte auf Baumwolle – sie saugt Feuchtigkeit auf und kühlt aus.
Arm-/Beinlinge & Mützen
Arm- und Beinlinge sowie dünne Mützen oder Stirnbänder bieten flexible Anpassungsmöglichkeiten – ideal, wenn sich das Wetter während der Tour ändert.
MTB-Schuhe
Pedal-Kompatibilität: Achte bei der Auswahl auf die Kompatibilität mit deinen Pedalen. Manche Schuhe sind für Plattformpedale geeignet, können aber später auch mit Cleats für Klickpedale aufgerüstet werden.
Laufkomfort: Vor allem für Anfänger*innen ist es wichtig, dass die Schuhe auch zu Fuß komfortabel sind. Griffige Gummisohlen mit Profil sorgen für sicheren Halt auf Trails – sei es bei kurzen Gehpassagen oder bei einem technischen Defekt.
Tret-Effizienz: Steife Cross-Country-Schuhe übertragen die Kraft effizient aufs Pedal, sind aber weniger laufkomfortabel. Diese Schuhe sind oft besser belüftet als weichere Alltagsmodelle.
Wasserschutz: Für nasses, kaltes Wetter gibt es Modelle mit wasserdichter Membran. Alternativ kannst du auch Überschuhe verwenden.
MTB-Helme
Die Wahl des richtigen Helms hängt stark vom Fahrstil ab. Je technischer das Gelände, desto mehr Schutz brauchst du.
Cross-Country: Hier zählt Leichtigkeit und gute Belüftung. Ähnelt einem Rennradhelm, da das Gelände meist weniger anspruchsvoll ist.
Trail: Technisch anspruchsvoller als XC. Helme mit mehr Schutz an Seiten und Hinterkopf sind empfehlenswert.
All-Mountain / Enduro: Mehr Tempo, mehr Gefälle – also mehr Schutz. Ideal sind Helme mit abnehmbaren Kinnbügeln: Bergauf ohne, bergab mit.
Downhill / Bikepark: Maximaler Schutz erforderlich – also Fullface-Helme und oft auch eine Skibrille statt Sonnenbrille.
Protektoren und Schutzkleidung
Auch hier gilt: Je extremer der Fahrstil, desto mehr Schutz ist nötig.
XC & Trail: Leichte Protektoren reichen meist. Erfahrene Biker*innen tragen oft nur Knieprotektoren. Neulinge wählen oft zusätzlich Ellbogenschutz.
Enduro: Dickere, längere Protektoren sind Standard.
Downhill: Hier kommen meist auch Schienbeinschoner dazu – für Rundumschutz bei hohem Risiko.
Tipp: Viele Fahrer*innen ziehen ihre Protektoren erst oben auf dem Trail an, um beim Aufstieg nicht zu überhitzen.
Rucksäcke für Mountainbiker
Wenn du nicht gerade im Rennen bist oder nur eine ganz kurze Runde fährst, brauchst du einen Rucksack. Neben Werkzeug und Erste-Hilfe-Set gehört auch die klassische „10 Essentials“-Ausrüstung hinein. Viele Biker*innen bevorzugen Modelle mit Trinksystem oder der Möglichkeit, eine Trinkblase einzusetzen.